Wie sind wir entstanden?
Der Verein ist 2012 aus dem Theaterjugendklub des damaligen Kinder- und Jugendtheaters Thalia Theater Halle entstanden. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten die Jugendlichen des Theaterjugendklubs, ihre Eltern, Unterstützer*innen und der Spielleiter der Gruppe Michael Morche.
Grundgedanken
Zweck des Vereins ist die Förderung, Entwicklung und Gestaltung einer gemeinnützigen Kinder- und Jugendtheaterarbeit mit dem Ziel einer ganzheitlichen Wahrnehmung und Schulung der Theater- und Kulturarbeit.
Es besteht ein gesellschaftlicher Konsens darüber, dass die Beschäftigung junger Menschen mit Theater und das aktive Spielen wertvoll sind, sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und dem Finden ihrer eigenen Identität unterstützt und weitreichende Kompetenzen vermittelt. Kinder und Jugendliche werden durch das Medium und die Ausdrucksform Theater(spiel) nachhaltig auf ihrem Weg zum selbstbewussten, selbstständigen, reflektierten, verantwortungsbewussten, gesellschaftlich und sozial interessierten Menschen begleitet, ihre Empathie, ihre Sozialkompetenz, ihre Resilienzfähigkeit, ihr Interesse und ihr Blick für Menschen und ihre Handlungsmotive werden gestärkt. Dabei spielt die Partizipation der jungen Menschen eine entscheidende Rolle.
Zielstellungen
Aus den Grundgedanken ergeben sich für die konkrete Theaterarbeit die Philosophie von Partizipation, des Weckens von Interesse, der Förderung von Neugierde an Prozessen, eines In-Beziehung-Gehens, von Demokratie, Kontinuität, Nachhaltigkeit, Transparenz und Kompetenztransfer. Eines unserer Hauptziele ist die Schaffung und Etablierung eines Ortes in Halle für die Theaterarbeit von Kindern und Jugendlichen, welcher eine lebendige Auseinandersetzung und einen Austausches untereinander (sowie mit Erwachsenen) ermöglicht. Es ist unsere Überzeugung, dass alle Kinder und Jugendlichen den gleichen Zugang zum Theaterspiel erhalten sollen, unabhängig von ihrem Hintergrund.
Umsetzung der Ziele in der konkreten Arbeit
Die Kinder und Jugendlichen erhalten bei uns die Möglichkeit, vor allem in „festen“ Gruppen Theater zu spielen und über Jahre hinweg in ihrer Entwicklung begleitet zu werden. Die gemeinsame Arbeit findet themenorientiert statt und setzt sich mit ihrer Lebenswirklichkeit sowie aktuellen Geschehnissen auseinander. In der kontinuierlichen Theaterarbeit mit den jungen Menschen geht es uns vor allem darum, dass sie über die künstlerische Betätigung Vertrauen zueinander entwickeln, als Gruppe zusammenarbeiten, miteinander spielen, eigene Stärken entdecken und darüber Selbstvertrauen entwickeln. Dazu arbeiten wir mit vielen Spielen und Übungen, bevor überhaupt ein fester Text eingesetzt wird. Der Prozess und die damit verbundenen Erlebnisse stehen im Vordergrund. Mit zunehmender Theatererfahrung geben die Jugendlichen ihre erworbenen Kompetenzen an die jüngeren Gruppenmitglieder weiter. Außerdem ermutigen wir die Teilnehmenden der Theatergruppen zu eigenen künstlerischen Arbeiten: Sie können selbstbestimmt und selbstständig ihre Ideen künstlerisch verwirklichen und dabei auf erfahrene Mentor*innen zurückgreifen.
Neben der Theatergruppenarbeit bieten wir weitere Formate wie Workshops, Ferienwerkstätten, Podcasts, digitale Formate und künstlerische Labore an.
Professionalität der Theaterpädagogischen Arbeit
Uns ist die Professionalität unserer theaterpädagogischen Arbeit sehr wichtig. Unsere Spielleitenden sind künstlerisch und / oder pädagogisch ausgebildet, haben langjährige Erfahrung und verfügen über besondere Fähigkeiten, Kinder und Jugendliche zu begleiten. Sie arbeiten in weiteren künstlerischen und / oder pädagogischen Kontexten und bringen so weitere Erfahrungen in die Theaterarbeit mit jungen Menschen ein. Regelmäßig bilden sie sich in künstlerischen, pädagogischen und theaterpädagogischen Workshops weiter. Es findet eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den aktuellen Diskursen in der theaterpädagogischen Landschaft statt.
Zusammenarbeit mit den Eltern und Bildungseinrichtungen
Theater-(Spielen) hat einen positiven Einfluss auf eine erfolgreiche Schullaufbahn und somit auf die beruflichen und privaten Zukunftschancen junger Menschen. Schule und Theaterspiel arbeiten also an dem gleichen Ziel, ihnen Fähigkeiten, Kenntnisse und Erlebnisse an die Hand zu geben, die sie später nutzen und weiterentwickeln können. Sie werden nachhaltig befähigt, kreativ Probleme zu lösen und innovativ zu denken. Wir legen großen Wert darauf, dass die Theaterarbeit von uns, den Eltern und den Pädagog*innen gemeinsam getragen und wertgeschätzt wird. Die Kinder und Jugendlichen brauchen die Unterstützung und Anerkennung von ihren nächsten Mitmenschen.
Künstlerischer Ansatz
Wir glauben, dass die Begegnung junger Menschen mit Kunst von unschätzbarer Bedeutung ist. Deshalb wollen wir, dass die Theaterarbeiten künstlerisch von hoher Qualität sind und nach außen wirken. Unser künstlerischer Ansatz orientiert sich daran, dass junge Menschen stolz auf ihre Theaterarbeiten sein werden, daraus Selbstbewusstsein und Vertrauen ziehen und dass sie eigene Stärken entdecken und schätzen lernen. Damit die Arbeiten künstlerisch erfolgreich werden, müssen sich Thema und Spielweise an den Möglichkeiten und Interessen der jungen Menschen orientieren, gleichzeitig brauchen sie eine Herausforderung und einen Impuls von außen, damit sie sich weiterentwickeln. Wir wollen, dass die Kinder und Jugendlichen wahrhaftig - nicht verstellt! - auf der Bühne erscheinen, was immer bedeutet, dass die thematische Auseinandersetzung eine Auseinandersetzung mit sich selbst und der eigene Identität ist.